Der Duft von Wunderkerzen, Fondue oder Raclette in der Luft, die vertrauten Stimmen von Miss Sophie und Butler James aus dem Fernseher, und draußen das bunte Feuerwerk, das den Himmel in tausend Farben tauchte. Silvester war in den 70er, 80er und 90er Jahren für viele von uns magisch! Erinnerst du dich noch, wie du als Kind oder Jugendlicher mit der Familie oder Freunden ins neue Jahr gerutscht bist? Wie die Aufregung stieg, je näher Mitternacht rückte? In diesem Rückblick nehmen wir dich mit auf eine nostalgische Zeitreise durch drei unvergessliche Jahrzehnte voller glitzernder Discokugeln, knallender Böller und unvergesslicher Partys.
Inhaltsverzeichnis
- Silvestern in den 70er Jahre
- Silvester in den 80er Jahre
- Silvester in den 90er Jahre
- Traditionen & Sylvesterbräuche
- Silvester oder Sylvester? Die richtige Schreibweise
- Fun Facts
- Silvester weltweit
- Häufig gestellte Fragen (FAQ)
- Fazit
- Interessante Webseiten
Silvester in den 70er Jahren: Disco-Feeling unter der Glitzerkugel
In den 70er Jahren war Silvester ein eher ruhigeres aber dafür intensives Familienfest. Viele feierten zuhause. Fondue war das Standardgericht und ein großer Tisch mit langen Gabeln und heißer Brühe gehörte fast überall dazu. Die Wohnzimmer waren geprägt von dunklem Holz, warmen Lampenschirmen und farbigen Teppichen. Eltern verfolgten den Countdown meist im Fernsehen. Kinder durften länger aufbleiben und spielten mit Wunderkerzen, die im Innenraum noch ganz selbstverständlich eingesetzt wurden.
Party-Mode und Disco-Glamour
Erinnerst du dich noch an diese schillernden Outfits? Paillettenoberteile, die bei jeder Bewegung funkelten, Neonfarben, die unter UV-Licht leuchteten, und natürlich die unverzichtbare Discokugel, die für die richtige Stimmung sorgte. Bei Silvesterpartys in den 70ern wurde zu Donna Summer, ABBA und den Bee Gees getanzt, als gäbe es kein Morgen. Die Musik war laut, die Stimmung ausgelassen, und das Motto lautete: mehr ist mehr!
Die großen Fernsehshows der 70er Jahre
Wenn man nicht auf eine Party ging, verbrachte man Silvester oft vor dem Fernseher. Die 70er Jahre waren die Blütezeit der großen deutschen Unterhaltungsshows! Die ZDF-Hitparade mit Dieter Thomas Heck war ein absolutes Muss, genauso wie „Dalli Dalli“ mit Hans Rosenthal, wo Prominente in Teams gegeneinander antraten. Auch „Am laufenden Band“ und „Der große Preis“ begeisterten Milionen von Zuschauern. Diese Shows waren perfekt für gesellige Silvesterabende, wo die ganze Familie zusammensaß und mitriet.
Das ZDF etablierte ab 1972 seine legendären „Tanzpartys“ (später „Jetzt geht die Party richtig los“), die zu den beliebtesten Silvestersendungen wurden. Mit dabei waren Weltstars wie Boney M, Village People und Les Humphries Singers sowie deutsche Größen wie Roberto Blanco und Tony Marshall. Das Orchester Max Greger sorgte für den perfekten Sound, Moderatoren wie Peter Frankenfeld führten durch bis zu 180-minütige Live-Shows. Die 70er waren die Blütezeit der großen Silvester-Schlagershows.
Wo wurde in den 70ern gefeiert?
Öffentliche Feiern waren in den 70ern noch begrenzt. Dennoch gab es erste größere Partys in Städten wie München oder Hamburg. Sie hatten meist improvisierten Charakter und lebten von Live Musik und vielen improvisierten Feuerwerken. Es gab China-Kracher, Heuler und Raketen für die Kanaller-Fans, die Böllerei viel aber deutlich kleiner aus, als es in den 90ern oder aktuell ist.
Neben böllern waren spätestenz in den 70ern auch Scherzartikel sehr beliebt. Insbesondere die Kinder freuten sich den Eltern mit Niespulver oder den Rauchern mit Knalleinlagen eine Streich zu spielen.

Bleigießen. Der Blick in die Zukunft
Was heute aus gesundheitlichen Gründen verboten ist, war in den 70ern ein absolutes Muss: das Bleigießen! Kurz vor Mitternacht wurde die kleine Metallkelle über der Kerze erhitzt, das Blei geschmolzen und schwupps, ins kalte Wasser gegossen. Dann begann das große Rätselraten: War das ein Herz? Eine Blume? Oder doch ein Schwein, das Glück verheißt? Die skurrilen Formen wurden gedreht, gewendet und in allen möglichen Winkeln betrachtet, während man versuchte, daraus die Zukunft zu lesen. Es war ein Ritual, das Jung und Alt zusammebrachte und für viel Gelächter sorgte.
Fondue. Das kulinarische Highlight
In den 70er Jahren hielt auch eine kulinarische Tradition einzug in deutsche Wohnzimmer: das Fondue! Ob Käsefondue mit Weißwein oder das klassische Fleischfondue in heißem Öl, diese gesellige Art zu essen war wie gemacht für Silvester. Man saß stundenlang um den Tisch, tauchte Brotstückchen oder Fleischspießchen ein und genoss die Zeit zusammen. Das Fondue-Set war übrigens oft ein begehrtes Hochzeitsgeschenk und stand bei vielen Familien nur zu besonderen Anlässen auf dem Tisch.
Silvester der 80er Jahre: Neonfarben, Raclette und „Dinner for One“
Die 1980er Jahre brachten eine ganz neue Art Silvester zu feiern mit sich. Die Mode wurde noch schriller, die Musik noch synthetischer, und die Parties noch bunter! Es war das Jahrzehnt der Schulterpolster, Neonfarben und des „großen Haars“. Silvester wurde zur Showbühne für die wildesten Outfits und kreativsten Partyideen.
„Dinner for One“ wird zur Kulttradition
1972 strahlte der NDR erstmals „Dinner for One“ an Silvester aus, aber erst in den 80er Jahren wurde der britische Sketch mit Freddie Frinton als tapsiger Butler James und May Warden als Miss Sophie zum absoluten Kult. „The same procedure as every year, James!“ wurde zum geflügelten Wort, das in keinem deutschen Haushalt fehlen durfte. Jahr für Jahr schauten Millionen Deutsche gebannt zu, wie James über den Tigerkopf stolperte und sich durch vier imaginäre Gäste trank. Es war einfach Tradition, und ist es bis heute geblieben!

Erinnerst du dich noch? In den 80ern gab es noch kein Streaming, wenn du „Dinner for One“ verpassen wolltest, hattest du Pech gehabt! Die ganze Familie versammelte sich pünktlich vor dem Fernseher, und wer zu spät kam, bekam nur noch die Pointe mit.
Du kannst Dir den Kult-Sketch „Dinner for One“ beim NDR ansehen
Silvester-Shows der 80er: „ARD Wunschkonzert“ und historische Momente
Die 80er brachten noch mehr Glamour: Das „ARD Silvesterwunschkonzert“ mit Dagmar Berghoff und Max Schautzer wurde zum Hit, ebenso Rudi Carrells „Am laufenden Band“. Spektakuläre Zirkusshows aus der Reihe „Arena der Sensationen“ vereinten Musik mit Artistik.
Raclette erobert die Wohnzimmer
Spätestens in den 80ern eroberte die Wohnzimmer eine weitere kulinarische Innovation: das Raclette! Der aus der Schweiz stammende Reclette-Grill, bei dem jeder sein eigenes Pfännchen mit Käse und allerlei Leckereien befüllen konnte, war perfekt für gesellige Silvesterabende. Kartoffeln, Schinken, Pilze, Zucchini, der Fantasie waren keine Grenzen gesetzt. Und das Beste: Jeder konnte essen, wann er wollte, während die Party weiterleif. Raclette wurde schnell zur beliebtesten Silvester-Mahlzeit und löste das Fondue als Nummer eins ab.
Silvester-Hotspots der 80er Jahre
In den 80ern etablierten sich die großen öffentlichen Silvesterfeiern in Deutschland . In Berlin wurde die Party rund um den Kurfürstendamm und am Brandenburger Tor immer beliebter. Hamburg lockte mit Feiern an den Landungsbrücken und in St. Pauli, München mit Partys auf der Theresienwiese, und Köln am Rheinufer bot einen spektakulären Blick auf das Feuerwerk über dem Dom.
Die 90er Jahre & Sylvester: Von der Wiedervereinigung bis zur Jahrtausendwende
Die 1990er Jahre waren ein besonderes Jahrzehnt für Deutschland, und auch für Silvester! Nach der Wiedervereinigung 1990 wurde das neue Jahr zum ersten Mal seit Jahrzehnten wieder gemeinsam in einem vereinten Deutschland gefeiert. Die 90er brachten neue Musik, neue Technik und schließlich ein Ereignis, das alle anderen in den Schatten stellte: die Jahrtausendwende!
Silvester 1989/1990: Das Fest der Einheit
Der Jahreswechsel von 1989 auf 1990 war historisch! Nur wenige Wochen nach dem Mauerfall feierten Ost- und Westdeutsche gemeinsam am Brandenburger Tor. Es war ein Silvester voller Emotionen, Freudentränen und der Hoffnung auf eine gemeinsame Zukunft. Einer der emotionalste Momente war, als vor dem Brandenburger Tor David Hasselhoff, den SOng „Looking for Freedom“ sang. Dieser Silvesterabend ging als historischster in die deutsche Fernsehgeschichte ein. Nie zuvor und nie danach hatte ein Jahreswechsel in Deutschland eine solche Bedeutung. Die Feier am Brandenburger Tor wurde in diesem Moment zur größten und emotionalsten Silvesterparty der deutschen Geschichte.
Silvester im Fernsehen der 90er
Die 90er läuteten einen Wandel ein: Neben klassischen Musikshows kamen Comedy-Formate hinzu. Besonders beliebt waren die Silvester-Ausgaben von „7 Tage, 7 Köpfe“ auf RTL mit Rudi Carrell. Shows wie „Goodbye 91″ mit Wolfgang Lippert und Hape Kerkeling brachten internationale Stars wie Kylie Minogue ins Programm. Die 90er markierten das Ende der großen Schlagershows im klassischen Sinne, doch die Erinnerungen bleiben unvergessen!
Partymusik der 90er: Von Euro-Dance bis Britpop
Die Musik der 90er Jahre war perfekt für ausgelassene Silvesterpartys! Snap!, 2 Unlimited, Dr. Alban und Haddaway sorgten mit ihren Euro-Dance-Hits für volle Tanzflächen. Aber auch deutsche Acts wie Die Fantastischen Vier und Die Ärzte brachten frischen Wind in die Musiklandschaft. Und wer es internationaler mochte, feierte zu den Spice Girls, Backstreet Boys oder Oasis. Die 90er waren musikalisch so vielfältig wie kaum ein anderes Jahrzehnt!
Silvester 1999/2000: Die Jahrtausendwende
Und dann kam DAS Silvester, auf das sich alle vorbereitet hatten: die Jahrtausendwende! Silvester 1999 war das größte Fest des Jahrhunderts, im wahrsten Sinne des Wortes. Überall auf der Welt wurden gigantische Parties gefeiert, und auch in Deutschland herrschte Ausnahmezustand. Am Brandenburger Tor in Berlin versammelten sich Hunderttausende, um gemeinsam ins neue Millennium zu feiern. Auch in München, Hamburg, Köln, Frankfurt und anderen Großstädten waren die Innenstädte völlig überfüllt. Die Angst vor dem „Millennium-Bug“, der angeblich alle Computer zum Absturz bringen sollte, machte das Ereignis noch aufregender. Aber als um Mitternacht die Lichter an blieben und das Feuerwerk den Himmel erleuchtete, atmeten alle auf, und feierten weiter!

Wusstest du schon? Viele Menschen hatten für Silvester 1999 Vorräte angelegt und Bargeld gehortet, nur für den Fall, dass wirklich alles zusammenbrechen würde. Der gefürchtete Millennium-Bug stellte sich letztlich als harmlos heraus!
Die größten Silvester-Hotspots der 90er
In den 90ern wurde die Silvesterfeier am Brandenburger Tor in Berlin zur größten Open-Air-Party Deutschlands. Mehr als eine Million Menschen feierten dort regelmäßig den Jahreswechsel. Aber auch andere Städte zogen nach: Hamburg bot spektakuläre Feiern am Hafen, München lockte auf die Theresienwiese, Köln feierte am Rhein mit Blick auf den Dom, und Frankfurt bot Skyline-Partys mit Hochhaus-Panorama. Die 90er waren das Jahrzehnt, in dem öffentliche Silvesterfeiern zum Massenphänomen wurden.
Silvester-Traditionen & Sylvesterbräuche, die alle Jahrzehnte überdauerten
Manche Traditionen sind einfach zeitlos! Diese Silvesterbräuche haben die 70er, 80er und 90er Jahre geprägt und sind teilweise bis heute fester Bestandteil unserer Silvesterfeier. Erinnerst du dich noch daran, welche davon bei dir zu Hause nie fehlen durften?
1. Feuerwerk und Böller um Mitternacht
Der wohl bekannteste und lauteste aller Silvesterbräuche! Das Feuerwerk um Mitternacht hat eine lange Tradition: Schon in alten Zeiten sollte der Lärm böse Geister vertreiben und das neue Jahr beschützen. In den 70er, 80er und 90er Jahren wurde das Feuerwerk immer spektakulärer, bunter und lauter. Jeder wollte die schönsten Raketen in den Himmel schießen, und der gesamte Nachthimmel leuchtete in allen Farben. Das gemeinsame Zünden der Böller und das Bestaunen der Raketen gehörte einfach dazu, egal ob im kleinen Garten oder auf großen Plätzen in der Stadt.
2. Sekt um Mitternacht
„Prost Neujahr!“ Mit einem Glas Sekt in der Hand stieß man um Punkt Mitternacht mit Familie und Freunden an. Dabei war es gar nicht so wichtig, ob es teurer Champagner oder günstiger Supermarkt-Sekt war, Hauptsache, die Korken knallten! Viele Familien hatten ihre eigenen kleinen Rituale: gemeinsam die Gläser heben, einen Wunsch für das neue Jahr aussprechen, und dann einen herzhaften Schluck nehmen.
3. Bleigießen (heute Wachsgießen oder Zinngießen)

Das Bleigießen war in allen drei Jahrzehnten der absolute Klassiker! Wie bereits beschrieben, wurde Blei über einer Kerze geschmolzen und ins kalte Wasser gegossen. Die entstandenen Formen sollten die Zukunft voraussagen. War es ein Herz für die Liebe? Ein Anker für Sicherheit? Oder ein Schwein für Glück und Wohlstand? Das Rätselraten und Interpretieren der skurrilen Figuren sorgte für viel Spaß und Gelächter in der Runde. Seit 2018 ist das klassische Bleigießen aus gesundheitlichen Gründen verboten, aber die Tradition lebt mit ungefährlichen Alternativen aus Wachs oder Zinn weiter.
4. „Dinner for One“ schauen
„The same procedure as every year!“ Dieser Satz ist Kult und seit 1972 fester Bestandteil des deutschen Silvesterprogramms. Wie bereits ausführlich beschrieben, wurde der britische Sketch mit Butler James und Miss Sophie besonders in den 80er und 90er Jahren zur absoluten Tradition. Millionen Deutsche schalten Jahr für Jahr ein, um James über den Tigerkopf stolpern zu sehen. Es ist einfach nicht Silvester ohne „Dinner for One“!
5. Glücksbringer verschenken
Kleine Glücksbringer waren und sind ein liebevoller Brauch zu Silvester! Marzipanschweinchen mit goldener Münze, Schornsteinfeger-Figuren aus Plastik oder Marzipan, vierblättrige Kleeblätter, Marienkäfer und Hufeisen wurden traditionell an Familie, Freunde und Gäste verschenkt. Sie sollten Glück, Gesundheit und Erfolg im neuen Jahr bringen. Besonders in den 70er und 80er Jahren gab es diese kleinen Präsente in jedem Supermarkt, und keine Silvesterparty war ohne sie komplett. Der Brauch hat seinen Ursprung in alten germanischen und keltischen Traditionen, in denen das Schwein als heiliges Tier galt.
6. Neujahrsvorsätze fassen
„Im neuen Jahr wird alles anders!“ Wer kennt diesen Satz nicht? Das Fassen von Neujahrsvorsätzen ist ein Brauch, der sich durch alle Jahrzehnte zieht. Ob „mehr Sport treiben“, „mit dem Rauchen aufhören“, „gesünder essen“ oder „mehr Zeit mit der Familie verbringen“, die guten Vorsätze zum Jahreswechsel waren schon in den 70er, 80er und 90er Jahren beliebt. Oft wurden sie feierlich verkündet, aufgeschrieben oder sogar in dr Runde geteilt. Dass viele dieser Vorsätze schon im Januar wieder vergessen waren, gehörte irgendwie auch zur Tradition dazu! Aber der Gedanke dahinter ist schön: Das neue Jahr als Chance für einen Neuanfang zu sehen.
7. Rote Dessous für das Liebesglück
Ein Brauch, der besonders bei jungen Frauen in den 80er und 90er Jahren populär wurde: das Tragen roter Unterwäsche in der Silvesternacht! Diese farbenfrohe Tradition stammt ursprünglich aus Italien und verspricht der Trägerin nicht nur allgemeines Wohlergehen, sondern vor allem romantisches Glück im kommenden Jahr. Die Farbe Rot steht seit jeher für Leidenschaft, Energie und Liebe. Wer also auf der Suche nach der großen Liebe war oder seine Beziehung auffrischen wollte, griff zu roten Unterwäsche-Sets. Dieser charmante Aberglaube hat sich bis heute gehalten und sorgt für einen zusätzlichen Farbtupfer beim Jahreswechsel. Ob der Brauch tatsächlich wirkt? Das muss jeder selbst herausfinden, aber ein bisschen extra Glück in Liebesdingen kann ja nie schaden!
8. Das Apfelschalen-Orakel für die Liebe
Ein alter deutscher Silvesterbrauch, der besonders mysteriös und rätselhaft ist: das Apfelschalen-Orakel! Diese Tradition war vor allem in ländlichen Gegenden verbreitet und funktioniert so: Man nimmt einen Apfel und schält ihn vorsichtig in einer einzigen, langen Spirale. Anschließend wirft man die Schale schwungvoll über die linke Schulter und lässt sie auf den Boden fallen. Jetzt kommt der spannende Teil: Die Form, die die Apfelschale auf dem Boden bildet, soll den Anfangsbuchstaben des zukünftigen Liebespartners verraten! Natürlich braucht man dafür eine gute Portion Fantasie und Interpretationskunst. War das ein „M“? Oder doch eher ein „W“? Dieses spielerische Liebesorakel sorgte in den 70er und 80er Jahren für viel Unterhaltung und Gelächter, besonders bei Mädchen und jungen Frauen, die neugierig auf ihre romantische Zukunft waren.
Silvester oder Sylvester? Die richtige Schreibweise des Jahreswechsels
Zum Schluss, klären wir eine Frage, die seit Jahrzehnten für Verwirrung sorgt: Heißt es nun Silvester oder Sylvester? Die Antwort ist eindeutig: Der letzte Tag des Jahres wird mit „i“ geschrieben, also Silvester! Diese Schreibweise geht auf den Namenspatron zurück, Papst Silvester I., der am 31. Dezember 335 n. Chr. gestorben sein soll. Laut amtlicher deutscher Rechtschreibung gibt es für den Feiertag nur diese eine korrekte Schreibweise.
Aber warum ist die Schreibweise mit „y“ so verbreitet? Ganz einfach: Der Vorname Sylvester (mit y) ist ebenfalls gebräuchlich, vor allem im englischsprachigen Raum. Und genau hier wird es interessant, denn einige prominente Persönlichkeiten tragen diesen Namen:
- Sylvester Stallone, der legendäre Hollywood-Actionstar (geboren 1946 als Michael Sylvester Gardenzio Stallone), bekannt durch Rocky und Rambo. Der Schauspieler trägt seinen Vornamen mit „y“, und viele Menschen verbinden diese Schreibweise daher mit Glamour und Filmen.
- Sylvester Groth, der deutsche Schauspieler (geboren 1958), bekannt aus Filmen wie „Inglourious Basterds“ und der Netflix-Serie „Dark“. Auch er schreibt seinen Vornamen mit „y“.
- Sylvester McCoy, der schottische Schauspieler, der von 1987 bis 1989 den siebten Doctor in der Kult-Serie „Doctor Who“ spiele.
Die Verwechslung ist also durchaus verständlich! Aber merke dir: Wenn es um den Feiertag geht, ist nur Silvester (mit i) korrekt. Diese Regel galt auch schon in den 70er, 80er und 90er Jahren, lange vor der Rechtschreibreform von 1996.
Fun Facts: Das wusstest du bestimmt noch nicht über Silvester!
- „Dinner for One“ ist in Deutschland Kult, aber… im Heimatland Großbritannien kennt den Sketch kaum jemand! Der Film wurde 1963 vom NDR in Hamburg aufgezeichnet und ist heute eine rein deutsche Tradition.
- Bleigießen war römisch: Der Brauch des Bleigießens geht bis zu den alten Römern zurück, die damit ebenfalls versuchten, die Zukunft vorherzusagen.
- Der Silvester-Begriff: Silvester, also der 31. Dezember ist nach dem Papst Silvester I. benannt, der am 31.12.335 gestorben sein soll.
- Die 90er hatten den größten Feuerwerk-Umsaäte: In den 1990er Jahren stiegen die Ausgaben für Silvesterfeuerwerk in Deutschland drastisch an, der Millennium-Jahreswechsel brach alle Rekorde!
- Raclette gab es schon im Mittelalter: Die Schweizer Walliser Bauern schmolzen bereits im Mittelalter Käse am offenen Feuer, aber erst in den 80ern eroberte das Raclette deutsche Wohnzimmer!
- Die ZDF-Hitparade lief 31 Jahre lang: Von 1969 bis 2000 war die ZDF-Hitparade eine der erfolgreichsten Musikshows im deutschen Fernsehen, auch an Silvester ein fester Programmpunkt. Moderator und bekanntestes Aushängeschild der Sendung war Dieter Thomas Heck, der aber nur bis 1984 moderierte.
Silvester weltweit: So feiert man im Ausland
Silvester ist nicht gleich Silvester! Während wir in Deutschland mit Feuerwerk, Raclette und „Dinner for One“ feiern, haben andere Länder ganz eigene und faszinierende Traditionen entwickelt. Lass uns einen Blick über die Grenzen werfen und entdecken, wie man in Österreich, den USA und China den Jahreswechsel zelebriert.
Österreich: Walzer tanzen zum Jahreswechsel
Unsere österreichischen Nachbarn feiern Silvester mit einer ganz besonderen musikalischen Tradition! Pünktlich um Mitternacht erklingt in ganz Österreich der berühmte „Donauwalzer“ von Johann Strauss, und die Menschen tanzen schwungvol ins neue Jahr. Dieser Brauch ist tief in der österreichischen Kultur verwurzelt und symbolisiert Freude, Leichtigkeit und Hoffnung für das kommende Jahr. In Wien ist die Feier am imposantesten: Dort läutet die Pummerin, die große Glocke des Stephansdoms, das neue Jahr ein, während Hunderttausende Menschen auf dem Silvesterpfad in der Innenstadt feiern. Auch in Österreich gehören Bleigießen (heute Wachs- oder Zinngießen), Glücksbringer verschenken und natürlich Feuerwerk zu den festen Traditionen. Ein weiteres Highlight ist das weltberühmte Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker am 1. Januar, das in über 90 Länder übertragen wird.
USA: Der legendäre Ball Drop am Times Square

In den USA ist Silvester vor allem eins: spektakulär! Die berühmteste Silvesterfeier der Welt findet am Times Square in New York City statt, wo seit 1907 die Tradition des „Ball Drop“ zelebriert wird. Um Punkt Mitternacht lässt man eine riesige, mit Kristallen besetzte Kugel langsam von einem Gebäude herabsinken, während eine Million Menschen vor Ort und Millionen Fernsehzuschauer weltweit mitfiebern und gemeinsam rückwärts zählen: „10, 9, 8…“ Wenn die Kugel unten ankommt, ist das neue Jahr offiziell da! Diese Tradition hat ihren Ursprung in der maritimen Zeitmessung und wurde zum Symbol für Neuanfang und Hoffnung. In den USA gibt es außerdem den Brauch, sich um Mitternacht zu küssen, was Glück in der Liebe bringen soll. Viele Amerikaner feiern mit großen Partys, tragen festliche Kleidung und stoßen mit Champagner an. In vielen Städten gibt es zudem beeindruckende Feuerwerke, besonders in Las Vegas, Los Angeles und Miami.
China: Das Frühlingsfest nach dem Mondkalender
In China wird Silvester ganz anders gefeiert, als wir es kennen! Das chinesische Neujahrsfest, auch Frühlingsfest (春节, Chūnjié) genannt, richtet sich nach dem traditionellen Mondkalender und fällt daher jedes Jahr auf einen anderen Tag zwischen dem 21. Januar und 21. Februar. Das bedeutet: Während wir in Deutschland am 31. Dezember feiern, ist für Chinesen der wichtigste Jahreswechsel erst einige Wochen später! Das Frühlingsfest ist das bedeutendste Fest im chinesischen Kulturkreis und wird nicht nur einen Tag, sondern 15 Tage lang ausgiebig gefeiert. Der Höhepunkt ist der Vorabend des Neujahrsfestes, das „chinesische Silvester“, an dem die gesamte Familie zu einem üppigen Festmahl zusammenkommt. Typische Traditionen sind das Verteilen von roten Umschlägen mit Geld (Hongbao) an Kinder und Unverheiratete, das Aufhängen roter Laternen und Schriftzeichen, die Glück symbolisieren, und natürlich spektakuläre Drachentänze und Feuerwerke. Rot ist die dominierende Farbe, denn sie soll Glück bringen und böse Geister fernhalten. Das Fest endet mit dem Laternenfest am 15. Tag, bei dem tausende bunte Laternen den Himmel erleuchten.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu Silvester
Fazit: Silvester war früher anders, aber unvergesslich!
Silvester in den 70er, 80er und 90er Jahren war geprägt von Traditionen, die heute teilweise verschwunden oder verändert sind. Ob Bleigießen, „Dinner for One“ oder die legendäre Millenniumsparty, jedes Jahrzehnt hatte seinen eigenen Charme und seine besonderen Momente. Die Erinnerungen an diese Silvesternächte bleiben für viele von uns unvergesslich: Die Aufregung vor Mitternacht, die gemeinsame Zeit mit Familie und Freunden, das bunte Feuerwerk und die Hoffnung auf ein gutes neues Jahr. Auch wenn sich vieles verändert hat, die Magie von Silvester ist geblieben! Welche Erinnerungen hast du an Silvester in diesen Jahrzehnten? Teile deine Geschichten gerne in den Kommentaren!
Interessante Webseiten zum Thema Silvester
- Wikipedia: Silvester – Geschichte und Traditionen
- NDR: Dinner for One – Der Silvester-Klassiker
- Deutschland.de: Silvester in Deutschland erklärt
- MDR: Warum feiern wir Silvester? Ursprung und Bräuche
- SWB Magazin: Silvesterbräuche in Deutschland & der Welt
Silvester – Von den 70ern bis heute...Erinnerst Du Dich? Erzähle uns über Deine Erinnerung an damals. Zum Kommentar. Lieben Dank!!!

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Wenn ich es richtig in Erinnerung habe dann war es diese Jacke die Silvester damals nicht mehr ganz überlebt hat wo ich das Loch in die Tasche reingebrannt habe mit den heißen Feuerzeug und den kleinen Zisselmännern.
Na ja mein Eltern waren nur froh dass mir nichts weiter passiert ist.
Echt Glück gehabt.
Silvester war für mich immer ein schöner Abend mit meinen Eltern.Gemeinsam Ekel Alfred schauen, abends noch einen guten Film, wenn nichts kam dann habe ich einen mitgebracht, die Feier in Berlin kurz vor Jahreswechsel noch im Fernsehen geschaut, und bis dahin gab es immer Frikadellen, Eier, Hähnchenkeulen und Schnitten mit lecker Fisch von Mama.
Dann haben wir zusammen angestoßen und auf dem Balkon und gemeinsam das Feuerwerk angeschaut.
Als kleiner Junge habe ich natürlich auch noch selber geböllert da auch schon nachmittags mit meinem Papa in der Bauernlandschaft.
Einmal habe ich da auch versehentlich das heisse Feuerzeug in die Jackentasche gepackt wo ich die kleinen Zisselmänner drin hatte und es hat sich ein Loch reingebrannt, die Tasche qualmte und unser Hausarzt kam uns beim Spaziergang zufällig entgegen, ist aber zum Glück nichts weiter passiert.
Ja man war halt jung und manchmal unbedacht.
Aber Papa hat schon gut auf mich aufgepasst.
Schöne Zeit war das.
Heute ist Silvester für mich leider ein sehr einsamer Tag da meine geliebten Eltern nun schon lange beide oben im Himmel sind.
Vermisse sie jeden Tag, aber an dem Tag auch besonders.