Ein Kachelofen war bis in die 70er Jahre hinein wohl die am weitesten verbreitete Methode, sein Zuhause im Winter auf wohlig-warme Temperaturen zu bringen. Und es ging tatsächlich jede Menge Temperatur von diesen teilweise gigantisch großen Heizgeräten aus.
Ich erinnere mich noch dunkel an das Exemplar, das in den frühen Jahren meiner Kindheit in unserem Wohnzimmer stand. Damals lebten wir in einer gemieteten Doppelhaushälfte. Der Ofen bestand aus dunkelrot-schwarz marmorierten Kacheln und reichte fast bis zur Decke. Es schaffte immer eine besonders angenehme Atmosphäre, wenn man im kalten Winter mit dem Rücken an den Ofen gelehnt auf dem Boden saß, während im Fernsehen irgendwelche Zeichentrickserien oder große Samstagabendshows liefen, akustisch begleitet vom Knistern des Feuers.
Durch einen Schacht in der Wand gelangte die Wärme auf Wunsch auch in die anderen Räume. Man musste nur das kleine Türchen öffnen, und schon war überall für behagliche Wärme gesorgt, wo man sie benötigte.
Durch unserem Umzug 1977 in unser eigenes Haus, in dem von Anfang an auf Zentralheizung gesetzt wurde, verschwand jedoch der geliebte Kachelofen aus meinem Leben. Es vergingen etwa 20 Jahre, bis ich nochmal in den Genuss eines solchen kam, als ich Verwandte von Freunden in einem kleinen bayrischen Dorf besucht hatte. Es war Winter, und es war kalt. Der Kachelofen tat, was er sollte, und spendete uns Wärme, die durch den ganzen Körper strömte. Er verfügte sogar, im Gegensatz zu dem Ofen meiner Kindheit, über eine gekachelte Sitzbank. So konnte man direkt an der Wärmequelle Platz nehmen, ohne auf dem Boden herumlungern zu müssen.
Bildquelle: Altberliner-Kachelöfen
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