Erinnerst du dich noch an den unverwechselbaren Geschmack deiner Kindheit? An heiße Sommertage, an denen du mit ein paar Mark in der Tasche losgezogen bist, um dir am Kiosk dein Lieblings-Schöller-Eis zu holen? Dieses Gefühl war mehr als nur ein kurzer Genuss, es war ein Stück Freiheit, ein kleines Abenteuer und pures Glück.

Schöller – Nürnberger Pionier der Eiscreme
Die Geschichte von Schöller beginnt 1937 in Nürnberg, als die Brüder Theo und Karl Schöller nach einem Berlin-Besuch, wo sie erstmals ein Eis am Stiel sahen und daraufhn beschlossen, dieses Erlebnis nach Franken zu bringen. Aus einer kleinen Halle wurde schnell eine Erfolgsstory. Schöller entwickelte sich in den Nachkriegsjahrzehnten zu einem der wichtigsten deutschen Speiseeishersteller und war für seine Experimentierfreude bekannt. Anders als Langnese, das oft auf Klassiker setzte, traute sich Schöller an mutige Kombinationen und poppige Designs.
Die experimentierfreudigen 70er Jahre
Mit dem Eis der 1970er Jahre setzte Schöller erstmal seinen Ruf als innovative Alternative. Es waren bunte Jahre, die geprägt waren von auffälligen Eistafeln und ausgefallenen Sorten:
Die Eis-Orange (ca. 1977): Intensives Orangeneis, das schon durch seine leuchtende Farbe und die Kunststoffverpackung in Orangenform hervorstach und schnell Kultstatus erreichte.
Auch die Optik spielte eine große Rolle: Die Eiskarten waren liebevoll illustriert und sind heute bei Sammlern heiß begehrt. Auf Flohmärkten oder in Nostalgie-Gruppen zahlen Fans teils bis zu 150 Euro für gut erhaltene Originale.
Die kreatives und verrücktes 80er-Eis
Bei den Eissorten der 80er war Schöller besonders kreativität und enticklete Farbenfrohe Designs mit freche Namen.
Bum Bum (1987): Schöllers großer Wurf! Vanille- und Erdbeereis, überzogen mit roter Zuckerglasur, wobei das Beste der essbarer Kaugummistiel war. Dieses Eis schrieb Geschichte und ist bis heute erhältlich, wenn auch leicht verändert.
Affenzahn: Mit lustigem Namen erschien das Eis 1989 mit transparenter Verpackung und besonderem Bananen-Fruchtaroma zog es Kinder magisch an.
Diese Jahrzehnt war typisch Schöller: während andere Hersteller auf Bewährtes setzten, überraschte Schöller mit immer neuen Einfällen.
Die bunten 90er: Zwischen Tritti und Comicfiguren
Die 90er standen ganz im Zeichen von Comicfiguren und knalligen Farben. Schöller brachte regelmäßig Eis heraus, das in verspielten Formen daherkam.
Kaktus-Eis (1992): Ein echter Hingucker! Das Eis mit Erdbeer und Orangengeschmack in Kaktusform, umhüllt von grüner Zuckerkremglasur mit kleinen „Stacheln“ aus Knisterbrause, war optisch wie geschmacklich ein Highlight. Die außergewöhnliche Form machte es zum Instagram-würdigen Eis, lange bevor es Instagram gab!
Eistafeln bekamen ein moderneres Design, blieben aber dem Schöller-typischen Stil treu.
Während der Markt härter wurde und internationale Marken drängten, blieb Schöller dennoch seinem Ruf treu, immer wieder Neues auszuprobieren.
Schöller Kult-Eistafeln der 70er, 80er & 90er Jahre
Die Schöller Kult-Eistafeln der 70er, 80er und 90er Jahre waren wahre Hingucker: mit knalligen Farben, verspielten Illustrationen und mutigen Sortenideen wurden sie zu unverwechselbaren Botschaftern ihrer Zeit. Heute sind sie begehrte Sammlerstücke und wecken bei vielen Erinnerungen an unbeschwerte Sommertage der Kindheit.






Schöller-Eiswerbung der 70er: „Fröhliche Eiszeit“ und der Roter Recke
Wer kennt sie nicht, die eingängigen Werbesprüche aus den 70ern? Schöller hatte damals ein besonderes Händchen für Slogans, die im Kopf blieben. „Fröhliche Eiszeit“ war ein damaliger Werbespruch.
Besonders in Erinnerung geblieben ist vielen der „Roter Recke“ von 1978. Schon der Name war ein kleines Wortspiel: Das Eis war knallrot und sollte mit seinem Slogan „Ein starkes Eis“ richtig Power vermitteln. Typisch für die Zeit, denn alles musste stark, groß und selbstbewusst sein. Während Langnese oft eher etwas distanziert warb, stellte Schöller sich nahbar und sympathisch dar.
Anfang der 90er Jahre wagte Schöller dann einen besonderen Marketing-Ansatz: „In Schöller ist Musik“ war nicht nur ein Werbeslogen, sondern wurde zu einem ganzen Konzept. Schöller brachte tatsächlich eigene Musik-Sampler in Form von Vinyl-LPs mit aktuellen Hits heraus, die perfekt zu den frühen 90er passten. 1988 erschien bereits der erste Sampler, gefolgt von „Volume 2“ im Jahr 1989. Diese Idee war neu: Eis wurde mit Musik verknüpft, bevor andere Marken auf solche Cross-Marketing-Ideen kamen. Die Schöller-Eistafeln von 1990 trugen den Slogan „In Schöller ist Musik“.

Von Schöller zu Nestlé und Froneri – das Ende einer Ära?
2002 übernahm Nestlé den traditionsreichen Hersteller aus Nürnberg. Viele Sorten verschwanden oder änderten sich. 2017 ging Schöller in der Froneri-Gruppe auf, einem Joint Venture von Nestlé und R&R Ice Cream. Heute lebt die Marke weiter, aber der legendäre Sortenreichtum der 70er bis 90er Jahre ist Geschichte.
Sammler & Nostalgie: Eis als Zeitreise
Heute sind alte Schöller-Eistafeln begehrte Sammlerstücke. In Online-Auktionen oder Retro-Shops erzielen sie Preise von 150 Euro und mehr. In Facebook-Gruppen teilen Fans Erinnerungen und zeigen stolz ihre Fundstücke.
Wer Schöller-Eis kaufen will, wird immerhin bei Bum Bum noch fündig, das regelmäßig in leicht veränderter Form aufgelegt wird.
Häufige Fragen zu Schöller
Weitere Informationen
Homepage & Markenseite von Schöller und Froneri
Details zur Gründung und Geschichte von Schöller in Nürnberg
Deine Erinnerung zählt!
Welches Schöller-Eis hat dich als Kind am meisten begeistert? Teile deine Geschichten in den Kommentaren.
Schöller-Eis: Kult-Eissorten der 70er, 80er & 90er...Erinnerst Du Dich? Erzähle uns über Deine Erinnerung an damals. Zum Kommentar. Lieben Dank!!!

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Ja erinnert mich immer an die Zeit im Freibad wo man sich auch immer ein Eis gekauft hat und vorher immer die Eiskarte studiert hat. 🙂
Ja und überhaupt auch an all den anderen Buden von denen es heute ja allgemein immer weniger gibt, da waren auch immer überall die grossen bunten Eisreklametafeln.