Eine heute ziemlich aus der Mode gekommene Art der Fortbewegung, aber in den 60ern und 70ern bis hinein in die 80er weit verbreitet, war das Fahren per Anhalter, oder auch Trampen genannt. An den Straßenrand gestellt, Daumen raus und gewartet, bis ein Auto anhält. Besonders für Hippies gehörte das Trampen gewissermaßen schon mit zum ganz normalen Lebens- und Reisestil. Aber nicht nur. Viele junge Menschen nutzten diese günstige, aber leider auch nicht ganz ungefährliche Methode, um kostenlos von A nach B zu kommen.
Wir wohnten in den 70er Jahren in einem relativ kleinen Ort mit miserabler Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel. Außer der Abfahrt und Ankunft der regulären Schulbusse war da nicht besonders viel los auf diesem Gebiet, und ab 19.30 Uhr war sowieso komplett Feierabend. Klar, als Kind hatte man normalerweise ein Fahrrad, mit dem man in der Freizeit recht schnell die nahegelegene größere Ortschaft erreichen konnte, wenn der nächste Bus erst in 2 oder 3 Stunden fuhr. Uns hat das nicht so viel ausgemacht.
Jugendliche lagen ab einem gewissen Alter oft ihren Eltern mit dem Wunsch nach einem Mofa- oder Mopedführerschein in den Ohren. Und ab 18 hatte man in der Regel sowieso sein erstes Auto. Wer aber diese Möglichkeiten oder finanziellen Mittel nicht hatte, war ziemlich aufgeschmissen. Daher erinnere ich mich noch sehr gut an das typische Bild am Ortsausgang unseres Dorfs. Einer stand eigentlich immer da und wollte mitgenommen werden. Egal ob zu Freunden, ins Freibad oder abends in die Disco. Und immer noch hab ich die eindringliche Warnung meiner Eltern im Ohr, niemals auch nur auf die Idee zu kommen, sowas auch zu machen, wenn ich älter bin. 🙂
Bildquelle: Transport-Buchinger.at
Trampen...Erinnerst Du Dich? Erzähle uns über Deine Erinnerung an damals. Zum Kommentar. Lieben Dank!!!
Ich bin 1968 von Essen bis nach Spanien getramt, immerhin habe ich nur 3 Tage bis zur Costa Brava gebraucht.
Bei einer längeren Fahrt durch Südfrankreich habe ich mit Entsetzen gesehen, wie dem Fahrer die Augen
immer schwerer wurden.
Es stand mir ja nicht zu, ihn deswegen anzusprechen.
Die Rettung brachte das Autoradio, wo gerade zum ersten mal das für die Beatles untypische Lied „yellow
submarine“ lief.
Ich drehte einfach unaufgefordert den Sond lauter und wir beide haben dann immer gemeinsam den Refrain
gesungen, da war er wieder wach und ich war beruhigt
Hier noch eins.
Ja in Deutschland hätte ich das auch nicht gemacht.
Habe ich nur mal in Moskau gemacht um in ein Restaurant zu kommen.
Dort ist es ganz normal und nennt sich Privat-Taxi.
Die verdienen sich dort dann auf dem Weg ein paar Rubel hinzu und sind deutlich günstiger als die offiziellen Taxis.
Man sagt einfach wo man hin möchte und handelt den Preis aus.
Das ist aber wirklich nur in Moskau eine gängige Methode den Daumen zu heben und so eine Mitfahrgelegenheit zu bekommen ansonsten ist es in Russland auch eher untypisch.
Hier auch noch ein schönes Bild aus Moskau wo ich ein mal getrampt bin. Auch schon über 10 Jahre her…