
Es war in den frühen 80ern, ich war etwa 11 und befand mich in musikalischer Hinsicht gerade irgendwo auf der Schwelle zwischen der ZDF-Hitparade, die ich bis dahin immer mit meinen Eltern gesehen hatte, und meinem Erkundungszug in die internationalen Charts, als wie aus dem Nichts die Neue Deutsche Welle über uns hereinbrach. Ursprünglich eigentlich aus einer Untergrundbewegung heraus entstanden, die auf den britischen Punk- und New-Wave-Stil zurückging, entwickelte sich recht schnell eine Eigendynamik.
Plötzlich war die eher spießige Schlagerveranstaltung mit Dieter Thomas Heck gespickt mit Künstlern, die sich mit ausdruckslosen Gesichtern zu einem monotonen „Da Da Da“ hinreißen ließen oder aber auch wild zappelnd Gas gaben, um Spaß zu haben, die „Sommersprossen“; ein „Tretboot in Seenot“ sowie die „Sennerin vom Königsee“ besangen, weder vor einem „Knutschfleck“ noch dem „Bruttosozialprodukt“ halt machten oder gleich ganz im Nachthemd auftraten, um den „Sternenhimmel“ anzusingen.
Die Palette war jedenfalls vielfältig, der Musikstil ebenso und die Schmerzgrenze teils recht niedrig angesetzt. Und doch kam man nicht umhin, auch noch so eigentümlich anmutende Bands und Interpreten näher kennenzulernen. Nicht wenige, von denen man später nie wieder etwas gehört hat. Aber es gab auch Ausnahmen, und manche schafften sogar den Durchbruch in die internationalen Charts. Nena, Falco oder Peter Schilling, deren Anfänge auch in dieser Zeit lagen, konnten den damaligen Hype um die Neue Deutsche Welle erfolgreich nutzen, um sich sogar im Ausland einen Namen zu machen. Und sie hielten sich auch dann noch in den Charts, als die Neue Deutsche Welle nach etwa zwei Jahren der Dauerberieselung wieder verebbt war.
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